VENABYGD-/
RINGEBUFJELL
Die Süd-Rondane - Leichtes Wandergebiet in weitem Land
Filmimpressionen STORVOLA
Das stellen wir vor:
Jammerdalsbu/
Jammerdalshøgda
Startpunkt: Friisvegen
Wir fahren von Ringebu zum Friisvegen in Richtung Atna. Wenige Kilometer hinter dem Hüttendorf im Øksendalen folgen kurz hintereinander zwei kleine Parktplätze. Wir parken auf dem zweiten, auch wenn schon vom ersteren ein Pfad zur Jammerdalsbu ausgeschildert ist. Der Pfad folgt zunächst einem trockenen, steinigen Verlauf. Danach kommt ein längeres Stück, welches zumindest im Oktober sehr feucht war. Vor uns voraus sieht man die Höhen der Jammerdalshøgda.
Wir nehmen zunächst den gut erkennbaren und ausgeschilderten Pfad auf dem direkten Weg zur Hütte im Fjell, die auch als Übernachtungsmöglichkeit genutzt werden kann. Hierzu nutze man einen DNT-Univeralschlüssel. Bald schon erspäht man die 2-3 Gebäude, eingebettet in die so typische Hochgebirgslandschaft der südlichen Rondane.
Jammerdalshøgda
Wir gehen nicht weiter zur Hütte, sondern suchen mal wieder eine Möglichkeit, das Umfeld von oben in den Blick zu nehmen. Sowohl die Hütte als auch das weite Umland entlang des Friisvegen und nach Süden in Richtung Saubu lassen sich von der Høgda überblicken. Die Jammerdalsbu liegt direkt am Fernwanderweg des Rondanestien, die bis hinüber zum entfernt liegenden Dovrefjell führt. Der Aufstieg ist pfadlos möglich und bietet das "kleine Gipfelglück"...
Friisvegen/Ringebufjellet
Südlichste Querungsmöglichkeit der Rondane-Ausläufer (Wintersperre)
Um die Rondane per Straße zu erreichen, bieten sich im Wesentlichen die E6 im Gudbrandsdalen und der Riksvei 3 durch das Østerdalen an. Nutzt man die zweite Möglichkeit, bedarf es bei Atna einer Abzweigung auf den Fv219, der dem Atndalen nach Nordwesten folgt. Ohne Zweifel ist diese Variante, an den östlichen Ausläufern der Rondane entlang, eine der großen Attraktion, möchte man diese von der Windschutzscheibe aus besichtigen. Natürlich bieten sich vom Atndalen und dem Atnsjøen auch perfekte Einstiegsvarianten hinein in die faszinierende Bergwelt des ältesten Nationalparks Norwegens.
Insgesamt kreuzen vier wichtige Ost-West-Übergänge die Rondane bzw. deren Ausläufer. Ganz im Norden im Prinzip auch die E6, die das Dovrefjell vom Dovre Nationalpark trennt. Früher waren Rondane und Dovrefjell mit dem anschließenden Sunndalsfjell ein riesiges, zusammenhängendes Fjellgebiet und Verbreitungsgebiet der Wildrentiere. Zweite Querung ist der Grimsdalsvegen, der als unbefestigte, mautpflichtige Straße eine spannende Reise garantiert. Nach Süden folgen dann die hier im Zentrum stehenden Venabygdfjellet mit dem Rv27, den wir hier ausführlich vorstellen werden. Südlichste Querungsmöglichkeit ist dann der Friisvegen (Fv2204), der wenige Kilometer nach dem Abzweig vom Rv3 folgt.
Friisvegen (Fv2204)
Remdalshøgdene
Friisbua
Um die Rondane per Straße zu erreichen, bieten sich im Wesentlichen die E6 im Gudbrandsdalen und der Riksvei 3 durch das Østerdalen an. Nutzt man die zweite Möglichkeit, bedarf es bei Atna einer Abzweigung auf den Fv219, der dem Atndalen nach Nordwesten folgt. Ohne Zweifel ist diese Variante, an den östlichen Ausläufern der Rondane entlang, eine der großen Attraktion, möchte man diese von der Windschutzscheibe aus besichtigen. Natürlich bieten sich vom Atndalen und dem Atnsjøen auch perfekte Einstiegsvarianten hinein in die faszinierende Bergwelt des ältesten Nationalparks Norwegens.
Insgesamt kreuzen vier wichtige Ost-West-Übergänge die Rondane bzw. deren Ausläufer. Ganz im Norden im Prinzip auch die E6, die das Dovrefjell vom Dovre Nationalpark trennt. Früher waren Rondane und Dovrefjell mit dem anschließenden Sunndalsfjell ein riesiges, zusammenhängendes Fjellgebiet und Verbreitungsgebiet der Wildrentiere. Zweite Querung ist der Grimsdalsvegen, der als unbefestigte, mautpflichtige Straße eine spannende Reise garantiert. Nach Süden folgen dann die hier im Zentrum stehenden Venabygdfjellet mit dem Rv27, den wir hier ausführlich vorstellen werden. Südlichste Querungsmöglichkeit ist dann der Friisvegen (Fv2204), der wenige Kilometer nach dem Abzweig vom Rv3 folgt.
Åsdalstjønna
Bis zum Abzweig in das Brettingsdalen (kein öffentlicher Fahrweg) verläuft der Friisvegen als Sommerweg mehr oder weniger in lichtem Kiefern- und dann später Birkenwald. Erst dort steigt der Weg hinauf auf das Kahlfjell. Erster großer See ist der Åsdalstjønna, in desser Nähe sich auch ein großzügig angelegter Parkplatz befindet.
Norwegen hat viele schöne Straßen bzw. Straßenverläufe zu bieten. Der Friisvegen zeichnet sich im Bereich des Fjells durch leicht geschwungene Kuppen und endlos weite Aussichten aus. Überall bestehen leichte Einstiegsmöglichkeiten, um eine Fjelltour bis in die zentralen Rondane-Berge zu starten. Dann sind allerdings einige Tage einzuplanen. Entweder mit Zelt oder mit den Übernachtungsmöglichkeiten Venabu/Spidsbergseter, Eldåbu, Bjørnhollia usw.
Die Friisbua ist 1878 erbaut und inzwischen restauriert worden. Nun unter der Obhut der Ringebu Fjellstyre. Friis war Professor und wohl einer der ersten Norweger, der ausschließlich für die Erholung ins Gebirge gegangen ist. Er startete früh zu ausgedehnten Fjelltouren und Angeln war schon damals zentral für ein ausgiebiges Fjellabenteuer. Im nahen Åsdalstjønna waren die Bedingungen optimal. - Am Wegrand erstrecken sich u.a. ausgedehnte Feuchtgebiete und die weite Landschaft in Richtung Venabygdfjellet verlockt zu ausgedehnten Wanderungen.
Brettingsdalen/Hirisjøen
Die Stor-Hira dominiert als Fluss den Talverlauf. Bald schon begegnen uns die Gatter, die gerade auch im September für das Zusammentreiben der zahlreichen Schafe benötigt wird.
Das Brettingsdalen zweigt kurz vor dem Anstieg des Friisvegen in das nahe Kahlfjell nach Nordwesten ab. Es wird seit alten Zeiten als Setertal genutzt. D.h., man nutzt es zur Haltung und Versorgung der Schafe, die hier den Sommer über frei im Gebirge unterwegs sind. Das Tal ist aber auch Einfallstor in die Bergwelt der Süd-Rondane. Der gar nicht so weit entfernte, recht große, Hirisjøen liegt langgestreckt in der Hochebene. Zudem lassen sich vom Talverlauf aus mehrer Bergziele erreichen. Wichtigstes ist vielleicht die Storvola. Im gesamten Gebiet halten sich die wilden Rentiere gerne im Sommer auf. Allerdings eher in den Ausläufern des Fjells, denn sie sind sehr scheu und meiden den Kontakt mit dem Menschen. Sicher auch wegen der Bejagung der Tiere. Allerdings ist die Scheu auch eine genetisch tief verankerte Veranlagung. Das Rondane-Ren geht bis zurück auf das Eiszeit-Ren. Also natürliche Verhaltensweisen. Wichtig, die Tiere nicht unnötig zu verschrecken...
Am Talende des Brettingsdalen stoßen wir auf die Brettingsdalsbua. Die Steinhütte diente ursprünglich den Hirten als Schutz vor Wind und Wetter. Heute ist sie beliebter Anlaufpunkt entweder auf dem Weg zum nahen Hirisjøen oder im Verlauf einer Mehrtageswanderung hinüber zum Venabygdfjellet und der Snødølhøgda, die wir hier weiter unten vorstellen werden.
Wie schon erwähnt, ist der anfangs gut erkennbare Pfad durch das Brettingsdalen Anmarschweg zum weiteren Aufstieg auf den Aussichtsberg Storvola. Ein sensibles Gebiet, da auch Zugweg und sommerlicher Aufenthaltsort für die Rentiere. Deshalb bitte auf die Tiere Rücksicht nehmen. - Die beste Möglichkeit die Tiere beobachten zu können ist es ohnehin, sich einen Platz mit Aussicht zu suchen. Und Abwarten.
Storvola - Aussichtberg der Süd-Rondane
Die halbe Rondane wird sichtbar...
Es muss vorweg gesagt werden: Der Weg ist steinig. Gerade die letzten Meter zum Gipfel. So sieht es allerdings nahezu in der gesamten Rondane aus. Oben weiß man dafür, dass die Rundumsicht jeden Meter wert war...
Rondane
Snødølhøgda
Sleukampen
Atndalen
Sølnkletten
Die Kuppe der Storvola (1435 m) bietet eine geniale Rundumsicht: Von dem markanten Kegel Muen und der Snødølhøgda auf dem Venabygdfjellet, über die beeindruckenden zentralen Gipfel des Nationalparks, dann das Hochtal Atndalen, meist grün und einladend, bis hin zum Alvdal Vestfjell mit dem weithin sichtbaren Store Sølnkletten. Das ist auch das, was uns an der Rondane besonders begeistert: Die Kompaktheit des Hochgebirges und die Einbettung in rundum vorhandene Hochebenen, die den Geist öffenen und bisweilen den Horizont, im wahrsten Sinne des Wortes, öffnet. Nach kurzer Zeit kann man sich jede Bergtour vorstellen und gedanklich bereits begehen.
Wir parken das Fahrzeug an der Abzweigung hinein in das Brettingsdalen. Anfangs gehen wir über einen Fahrweg, der spätestens an der Furt durch den breiten Fluss beeindet sein dürfte. Danach verwandelt sich der Weg unmerklich in einen Pfad, der mal breiter und mal schmaler daherkommt. Bald schon öffnet sich im Talinneren das Landschaftsbild und die Hänge werden flacher. Zumindest in Richtung Osten und der Storvola, die wir ja jetzt anpeilen.
Der erste Absatz nach dem Aufstieg in Richtung Storvola heißt Breidskardet (ca. 1300 m). Diese große, steinige Hochfläche liegt zwischen der Storvola und dem Storfjellet. Beim Erreichen der Fläche fällt am Horizont sofort der Store Sølnkletten auf...
Høgronden
Rondslottet
Høgronden
Nun schwenken wir nach einer ausgiebigen Pause, und dem hoffnungsvollen Warten auf die zufällig passierende Wildrentierherde, direkt auf die noch steinigeren Hänge der Vola zu. Wir gehen in einer langen Linie hinauf, um die steilsten Stellen bequemer zu passieren. Um so weiter wir nach Norden kommen, desto fantastischer wird der Ausblick hinein in das Atndalen und auf die majestätischen Rondane-Gipfel. Høgronden, Rondslottet und die unzählige Erhebungen breiten sich vor uns aus. Der starke Wind hält die Regenwolken weit von uns. Wir sehen weit entfernt den Regen fallen. Bei uns scheint immer wieder die Sonne. Die Dankbarkeit für diese Momente ist groß.
Kvannslåmyrin
Wieder zurück am Friisvegen, biegen wir rechts ab. Unser Ziel ist für kurze Zeit das Gudbrandsdalen auf der Westseite der Rondane-Berge. Hier wollen wir anschließend sofort wieder hinauf, über den Riksvei 27 und das Venabygdfjellet etwas näher zu den höchsten Bergen... - Auf dem Weg in Richtung Ringebu passieren wir u.a. die weite Fläche der Kvannslåmyrin. Dieser feuchte Bereich ist durchzogen mit unzähligen Tümpeln und kleineren Wasserläufen, die zu vielen sumpfigen Partien führen. Die unendliche Weite des ostnorwegischen Fjells kann hier genossen werden. Die grauen Wolkenformationen und das wechselnde Licht lassen uns inne halten...
Pulla
Die Topografie Norwegens hat es uns schon immer angetan. Die Vielfältigkeit und die Nähe zwischen den Hochgebirgstundren, die nahezu unbewohnt sind und den nicht weit entfernten, urbanen Tälern ist beeindruckend. Weit schweift der Blick hinüber zu unseren nächsten Zielen.
Riksvei 27 (Venabygdfjellet)
Wir fahren durch den Ort Venabygd immer weiter hinauf auf das Fjell, welches sich hier oben Venabygdfjellet nennt. Auch das Hüttendorf Venabu ist vor allem durch unzählige Hütten geprägt. Dazu ein paar Gebirgshotels, ein Campingplatz und einige Miethütten. Insgesamt hat man hier oben zu Beginn nicht das Gefühl, man sei in einem typischen Gebirge südnorwegischer Prägung unterwegs. Viele Norweger aus Oslo und dem nahen Tal nutzen die mittlerweile gut ausgebaute E6, um am Wochenende schnell mal eben hier hinauf zur Hütte oder zum Langlauf zu kommen. Was man als Nachteil auffassen kann, hat aber den Vorteil, dass die touristische Infrastruktur hervorragend ist. Unzählige Kilometer gespurter Loipen führen weit hinein in die abflachenden Berge der südlichen Rondane. Der örtliche Supermarkt hat nahezu an jedem Tag auf, selbst Ostern. Was auch uns schon mal "gerettet" hat...
Rv27 nach dem Erreichen des Plateaus
Trotz des Trubels ist das Panorama der Berge hier oben wunderschön und auch die weite Hochebene in Richtung Süden verlockt zu langen Wanderungen. Und spätestens hinter der Abzweigung zum attraktiven Spidsbergseter, mit allen Angeboten, die man von einem Berggasthof erwarten kann, hören die Hütten nahezu auf. Nur sehr verstreut stehen noch die älteren Ferienhäuser, die seit Jahrzehnten feste zu Familien gehören. Hier befindet sich auch die Schranke, die im Winter nicht selten unten bleibt. Entweder weil mal wieder ein Unwetter über die Ebene fegt und nach 20 Uhr oft gesperrt wird. Aus Sicherheitsgründen. Letzte Möglichkeit sind seltener die als Herde ziehende Rentiere, die eigentlich hier einen uralten, jahreszeitlich bedingten, Querungsbereich haben. Leider hat die Straße die Tiere eher verschreckt. Deshalb versucht man durch ein Halteverbot im weiteren Verlauf des Rv27 bis hinüber zum Gunstadsætra, den Tieren etwas Zeit zu geben. Eine Wintersperre wird immer wieder mal diskutiert. Zuletzt wurde die alteingesessene Gråhøgdbu, unweit des Muen, demontiert und nach Maihaugen in das dortige Folkemuseum verbracht. Eine Maßnahme zum Erhalt der Wildrentierpopulation.
Eines der beliebtesten Bergziele der Region ist der Muen (1424 m), der als markanter Kegel in der Landschaft steht. Er ist von fast allen Seiten des Fjells sichtbar. So auch, wie beschrieben, von der Storvola ganz im Süden aus.
Muen
Store Sølnkletten
in Sicht
Landschaftlich besonders reizvoll dürfte für die meisten Reisenden der Abstieg in Richtung Enden im Atndalen sein. Dort führt die Straße durch schluchtartige Einkerbungen und ständig fährt man auf die höchste Erhebung des Alvdal Vestfjell, den Store Sølnkletten, zu.
Auf der Fahrt über die Hochfläche passiert man u.a. den Bølisætrin, der unterhalb der Søre Bølhøgda liegt. Aber auch hier schon dominiert der Blick auf den Muen, an dessem Fuße sich etwas bessere Stell- und Parkfläche anbieten. Hier beginnt auch ein schöner Rundwanderpfad um den Muvatnet mit den angrenzenden Bergen. Geht man vom Muvatnet weiter in Richtung Nordwesten, öffnet sich u.a. der Blick zum Kvamsfjellet und dem deutlich sichtbaren Frydalen. Die Hütte Eldåbu ist dann weiteres Ziel.
Autofahren in Norwegen macht auch hier, wie immer, Spaß. Es ist ein purer Genuß, das Fahrzeug rollen zu lassen. Immer mit der Aussicht auf eine schöne Tour in leichtem Terrain. Denn zu Fuß lohnt sich mit Sicherheit. Reines Durchfahren muss vielleicht manchmal sein, wenn die Ziele z.B. im hohen Norden liegen sollten. Aber eigentlich hat Norwegen "Østafjells" schon sehr viel zu bieten. Auch wir sind die ersten Jahren viel gefahren, um genau jetzt eher im Detail Norwegen erleben zu wollen. Manchesmal denken wir heute: Hätte wir doch mal früher damit begonnen...
Rund um den...
Muvatnet
Muvatnet und
Nørdre/Søre Bølhøgda
Update
Muen
Wie immer kann man Tageswanderungen entweder eher "sportlich" angehen. Dann ist man auch mit einer Umrundung des Muvatnet und der anschließenden Feuchtgebiete in vielleicht 1,5 Stunden "fertig". Andererseits bietet sich auch diese Rundtour an, um die Vielfalt des norwegischen Fjells zu erleben. Die Bewegung in frischer Luft alleine ist schon wohltuend. Nimmt man sich aber nochmal mehr Zeit für die kleineren und größeren Entdeckungen, wird daraus ein Erlebnis, von dem man noch einige Wochen zehren wird. Es brennt sich förmlich ein. Wir entdecken u.a. alte Renfanggruben auf der Nordseite der Søre Bølhøgda. Folgerichtig möchte man dann auch mehr über die Tiere erfahren, die doch so "fotogen" in kompakten Herden unterwegs sein können. Auch wenn es im Sommer eher seltener vorkommt.
Wir starten an einem Parkplätze und nutzen zu Beginn den Fahrweg, der hinüber zur Ramshytta führt. Immer mit dem Blick auf die Merrahøgda (rechter Hand) und die Doppelgipfel der Ramstindan. Wir müssen uns an der Ramshytta entscheiden: Entweder folgen wir den Pfaden rund um die Seen und bleiben dabei mehr oder weniger im Talverlauf. Oder, und das wählen wir hier vorher aus: Wir laufen hinter der Hütte hinauf auf den Bergsattel, der zwischen den Ramstindan und der Ramshøgda verläuft. - Hier laufen vielen Leute auf den Aussichtsberg Ramshøgda, um die tolle Aussicht u.a. auf die Snødølhøgda, den Gunstadsetra oder das erkennbare Atndalen zu genießen. - Auch spektakulär wird das Ganze , wenn man diese Höhe erklimmt oder gar eine 70 km lange Mehrtageswanderung durch die komplette Rondane bis zum Dovrefjell unternimmt. Erst dann kann man diese Landschaft eigentlich richtig einschätzen. Unsere Rundwanderung unten an den Seen ist ein Einstieg. Und von dem Sattel hier oben sieht man bereits die zentralen Rondane-Gipfel und die weite Ebene des feuchten Steinbudalen im Skjerrelfjellet, Richtung Eldåbu.
Ramshytta
Rondane vom Bergsattel hinter Ramshytta.
Ein kurzer, mühevoller Anstieg hinter der Hütte führt also auf den Bergsattel. Oben machen wir eine Trinkpause. Zur einen Seite der markante Ramstindan und zur anderen Seite die große, weitläufige Ramshøgda. Wer nicht weiter in Richtung Norden, den markierten Pfaden folgend und z.B. Bjørnhollia, Eldåbu oder das fernere Mysusæter anpeilend unterwegs sein will, dem bieten sich hier oben trotzdem schöne Aussichten an. Zum einen eben in dieses Unbekannte hinein:
...oder zum anderen der Blick zurück in die weite Ebene und das Bergpanorama rund um den Muen und dem Muvatnet mit Ramshytta. Mit den bei Wohnmobilfahrern beliebten Parkplätzen für die Nacht. Die Bølhøgda in Sicht...
Wieder unten im Hochtal bei der Ramshytta setzen wir unsere Rundwanderung um das Seensystem fort, um am fernsten Punkt von der Straße aus gesehen in die schier unendliche Ebene Richtung Nord-Rondane zu blicken.
Die Weite der Landschaft begeistert und der Muen sorgt dafür, dass man sich nie verlaufen kann. Interessant auch mitzubekommen, dass dieses für mitteleuropäische Verhältnisse unberührte Gebiet gleichzeit auch Kulturland ist. Denn schon immer führen die Bauern in den großen Tälern, wie z.B. Gudbrandsdalen, Østerdalen oder Atndalen, ihre Haustiere im Sommer hinauf zu den schier unbegrenzten Futterressourcen. Heute vor allem Schafe, die ein Qualitätsprodukt sind. U.a. wegen der vielen Kräuter, die hier oben zu finden sind. Die Ramshytta wird für die Versorgung und das Zusammentreiben der Schafe im September genutzt. Darüber hinaus ist sie Jagdhütte, was nicht zu übersehen ist. Unzählige Geweihe von Rentierböcken "schmücken" das Umfeld.
Gunstadsætra
Es gibt sicherlich hier im Osten wesentlich aktivere Seter, wie z.B. das Einunndalen nördlich von Folldal. Aber im kleinen Stile wird auch der Gunstadsætra entsprechend genutzt. Hier sind es vor allem Kühe/Rinder. Der Seter ist bis auf das Jahr 1899 zurückzuführen. Einige Gebäude werden heute aber auch als Freizeithütten genutzt. So wie auch ca. 50 Hütten, die sich zwischen dem Rv27 und dem Verlauf des Snødøldalen befinden. Die meisten Gebäude "verstecken" sich dabei hinter den für die Region so typischen niedrigen Birkenwäldern...
Was auf dem Plateau des Venabygdfjellet die schier endlose Ebene war, wird hier, am Abstieg in Richtung Atndalen, zu einer "Theaterloge": Umringt von flachen Gipfelpartien und den sanften, meisten mit niedrigen Birken bewachsenen, Ausläufern der Berge, öffnet sich der Blick weit hinaus zum Alvdal Vestfjell und seinen markanten Landmarken.
Norwegen ist kein Land für eine Jahreszeit... - Ok, die Mehrheit wird den Sommer im Land im Norden bevorzugen. Alleine schon die Straßenverhältnisse sind ja dann unproblematisch. Das Winterhalbjahr und die Übergänge zwischen den Zeiten haben allerdings ihren Reiz. Geradezu paradiesisch dann die Fjells mit ihren oft leichten Langlaufmöglichkeiten. Das Venabygdfjellet wird gerade in diesen Zeiten intensivst genutzt. Während der Friisvegen dann in den "Winterschlaf" versetzt wird, hält man nach Möglichkeit den Rv27 offen. Wie geschrieben, öfter "nattestengt" ab 20 Uhr und dann auch mit Halteverbot zwischen Spidsbergseter und Gunstadsætra.
Snødølhøgda
Warum tut man sich ein paar hundert Höhenmeter die Berge hinauf an? Gesund soll es ja auch sein, aber wir sind süchtig nach den unzähligen Aussichten und den Panoramen. Und... fotografieren tun wir ja auch gerne...
Die Snødølhøgda ist keine Instagram-Sensation, aber dafür lange Zeit eine tiefe Erinnerung. Echtes Gipfelglück erleben wir stets ohne Massenaufläufe. Das ist schon auf den Klassikern der Rondane schwierig. Auf Prekestolen o.a. aber nur unter größeren logistischen Herausforderungen zu bewerkstelligen. Die unzähligen kleinen Bergtouren in den südnorwegischen Fjells bieten viel frische Luft, sportliche Betätigung, unvergessliche Erlebnisse, tollste Motive und tiefe Zufriedenheit. Alleine schon deshalb, weil bei "schlechten Bildern" die Tour einfach wiederholt werden kann.
Seit gut 30 Jahren erleben wir Norwegen und auch die Gebirge im Osten. Die Zeit hat aber bislang nicht gereicht, um z.B. das eher unbekanntere Alvdal Vestfjell, jenseits des Atndalen, ausgiebig zu erkunden. Zwar haben wir es schon bis zum Fuße des markanten Store Sølnkletten und auch seines kleinen Bruders Vesle Sølnkletten geschafft. Aber hinauf noch nie. Gerade als Rondane-Liebhaber aber ein Unding. Kann man doch vom Gipfel die Rondane in seiner ganzen Schönheit bestaunen. Und die den Berg umgebende Hochfläche ist nicht minder interessant. Wir hoffen, auch noch im höheren Alter...
Der Hausberg des Hüttengebiets offensichtlich. Wo findet man schon eine so einladende Sitzmöglichkeit mit Dauerpanorama... . Da schmeckt das Turmat oder die einfache Stulle hervorragend.